Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk 2018
Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, veranstaltet mit der Stadt Meersburg den Wettbewerb „Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk 2018“ und gemeinsam mit dem BdK Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V. sowie Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg die daraus hervorgehende Landesausstellung. Die prämierten sowie weitere ausgewählte Arbeiten des Wettbewerbs werden im Neuen Schloss in Meersburg präsentiert.
»2. Internationale Porzellanbiennale«
So 12.08.2018 bis So 04.11.2018 10:00 - 18:00 Uhr
Eine Ausstellung in der Albrechtsburg Meissen in Kooperation mit dem Verein zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst e. V. Meißen
Porzellan. Ein wahrhaft königliches Material, das ganz Europa seit mehr als dreihundert Jahren fasziniert und inspiriert. Lassen Sie sich verzaubern und entdecken Sie die Möglichkeiten, die Porzellan dem kreativen Geist bietet. Namhafte nationale und internationale Künstler präsentieren ihre modernen und zeitgenössischen Schöpfungen und zeigen, dass Porzellan mehr ist, als nur die Kaffeetasse mit Goldrand.
Meisterhafte Stücke der weltweit besten und erfahrensten Porzellangestalter entführen in eine zerbrechliche Welt aus Licht, Leidenschaft und weißem Gold. Staunen Sie über hauchzarte Formen und Membranen, die verführerisch mit Sonnenlicht spielen, erkunden Sie Figuren und Skulpturen, die scheinbar unmögliche Welten erschaffen und entdecken Sie auf der Internationalen Porzellanbiennale das königliche Material Porzellan neu.
Die Albrechtsburg Meissen – seinerzeit selbst ein Ort innovativer Baukunst und Architektur – war jeher ein Trendsetter. Als nach der Erfindung des europäischen Porzellans hier die erste europäische Porzellanmanufaktur eingerichtet wurde, entstanden die fortschrittlichsten und begehrtesten Dekore und Formen. Die Internationale Porzellanbiennale führt diese Tradition fort und stellt die zeitgenössischen Trends in der internationalen Porzellangestaltung am authentischen Ort vor.
Warum eine Porzellanbiennale in Meißen?
Kein Ort Europas ist so sehr Synonym für Porzellan wie Meißen. In 300 Jahren hat sich dort eine künstlerische und handwerkliche Tradition herausgebildet, die wirkmächtig ausstrahlt. Hier ist die Technologie entwickelt worden, Werkstoffgeheimnisse wurden erforscht und von Künstlerinnen und Künstlern in Formen gebracht.
Die Erfindung des „weißen Goldes“ ist eng mit dem Namen Johann Friedrich Böttger (1682-1719) verbunden, der als Gefangener 1705 auf der Albrechtsburg in Meißen einquartiert wurde, um im Auftrag Kurfürst Friedrich August I. (1670-1733) an der Herstellung von Porzellan zu arbeiten. Nach seiner Verlegung in die Jungfernbastei in Dresden gelang Böttcher 1708 die erstmalige Herstellung des europäischen Hartporzellans.
Als Ort für die erste Porzellanmanufaktur in Europa bestimmte Kurfürst Friedrich August I. die bis dahin ungenutzte Albrechtsburg in Meißen, in der ab 1710 für über 150 Jahre Porzellan produziert wurde. In den folgenden Jahrzehnten entstanden überall in Europa weitere Manufakturen, unter anderem in Wien, Stockholm, Sèvres, St. Petersburg, Höchst, Fürstenberg oder Nymphenburg. Nicht selten geschah dies unter Mitwirkung von Meißner Arkanisten, die ihr Wissen, trotz strengsten Verbotes, weitergaben.
Zahlreiche Künstler prägten über die Jahrhunderte das Erscheinungsbild des Werkstoffes Porzellan. Der Sachse Johann Joachim Kändler als Pionier, der Schweizer Bildhauer Franz Anton Bustelli, der britische Modelleur John Bacon, der westfälische Architekt Adalbert Niemeyer, der elsässische Porzellanbildhauer Johann Baptist Stahl, der sudetendeutsche Plastiker Waldemar Fritsch oder auch der aus Wedel stammende Künstler Ernst Barlach. Sie experimentierten mit diesem bildsamen Material und schufen Kunstwerke aus Porzellan, die sich in den Manufakturen als vervielfältigendes Kulturgut etablierten.
Ab dem 20. Jahrhundert wurde die „Porzellanherstellung“ durch gesellschaftliche Änderungen und die zunehmende Industrialisierung geprägt. Porzellan wurde endgültig zum Massenprodukt für Teller und Tassen. Die Kunst der Bildhauerei und des plastischen Gestaltens mit dem Werkstoff Porzellan wurde vom Kunstmarkt fast völlig verdrängt. In den letzten Jahren scheint sich jedoch eine Trendwende auf dem Porzellan-Kunstmarkt abzuzeichnen.
Die Biennale möchte das Material Porzellan als bildsamen Werkstoff stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Es soll das Verständnis befördert werden, dass Porzellan ein Ausdrucksmittel der Kunst, für Inhalte und Nachricht sein kann und ist. Die Ausstellung ist somit Schaufenster für zeitgenössische Porzellankunst in Sachsen, Deutschland und Europa.
Für die Ausstellung werden Künstler aus dem In- und Ausland eingeladen, die mit dem keramischen Material Porzellan experimentieren und sich auf dem Gebiet der bildenden Kunst schöpferisch betätigen. Sie ist offen für alle künstlerischen Ausdrucksformen des Porzellans, ausgenommen seriell hergestellter Kunst. Die Ausstellung ist somit auch eine Hommage an den Künstler, der sich in einer immer schnelllebigeren Zeit einem langwierigeren und schwierigen kreativen Schaffensprozess widmet.
In der Ausstellung werden mindestens ein, maximal drei Arbeiten aus dem Œuvre der Künstler vorgestellt. Ziel ist es eine Leistungsschau zeitgenössischer Porzellankunst zu präsentieren und das Porzellan als Kulturgut im Kontext internationaler Einflüsse neu zu bewerten, zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie innovative Impulse zu setzen.
Verein zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst e.V.
Initiiert von der Künstlergruppe “Weißer Elefant”, unterstützt von Innenminister a. D. Heinz Eggert und dem Kunsthistoriker Dr. Christian Lechelt (TU Hamburg-Harburg) wurde die Einrichtung “Verein zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst e.V.” ins Leben gerufen. Anliegen des Vereines ist es, dem Material Porzellan ein Podium zu bieten, ihm Raum zu sein, sich der Öffentlichkeit zu stellen sowie Künstler zu begeistern, sich mit dem bildsamen Material auseinanderzusetzen. Er will gemeinsame Kräfte bündeln und einer interessierten Öffentlichkeit kompetenter Ansprechpartner sein.
Als repräsentatives Podium dient dem Verein das „Torhaus“ an der Auffahrt zum Meißner Burgberg. In dem 2013 denkmalgerecht sanierten Gebäude mit seinen blauen, roten und grünen Salons, befinden sich eine Dauerausstellung mit zeitgenössischen Porzellanen Meißner Künstler sowie ein kleiner, regelmäßig bespielter Sonderausstellungsraum. Hier sollen der Kunstfreund und Kritiker, der Sammler und Liebhaber, der Betrachter und Suchende ihr Porzellan entdecken, das heutige und vielleicht das zukünftige Porzellan finden. Im vergangenem Jahr fanden ca. 8000 Besucher aus der ganzen Welt den Weg auf den Burgberg ins Torhaus, darunter Gäste aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien, aus Italien, den USA und Kanada, Polen und dem Baltikum.
Printmedien, wie KUNST & AUKTIONEN, KERAMOS oder die Fachzeitschrift NEUE KERAMIK berichteten bereits über das Torhaus.
Der Grundstein ist gelegt. Dies sollte eine gute Basis sein, um die Anliegen des Vereines in die Welt zu tragen, neue Unterstützer zu finden und zu zeigen, dass das Material Porzellan nach wie vor ein interessanter, heutiger Werkstoff ist.
Perspektive
Die Ausstellung ist als Ankündigung zu einer alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbsausstellung für zeitgenössische Porzellankunst geplant. Diese soll national und international ausgeschrieben und mit einem jurierten Preis – dem „Johann“ – und einem Preisgeld ausgelobt werden. So sollen junge Künstler ermutigt werden, sich mit dem Werkstoff Porzellan auseinanderzusetzen. Das prämierte Werk verbleibt in der Stadt Meißen und dient zum Aufbau einer Sammlung. Auf diese Weise soll Meißen als Forum zeitgenössischer Porzellankunst etabliert werden.
Die Schaffung der Porzellan-Biennale erfolgt in dem Bewusstsein, dass Meißen einst Ausgangspunkt des europäischen Porzellans war und von hier aus maßgebliche Impulse in die ganze Welt gesandt wurden. Meißen gilt daher als glaubwürdiger Ort für die Suche nach neuen Wegen für Kunst aus und in Porzellan.
Förderer
Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen wurde im Jahr 1993 vom Freistaat Sachsen als rechtsfähige Stiftung öffentlichen Rechts gegründet.
Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat ihren Sitz auf dem Gelände des Festspielhauses Hellerau in Dresden. Sie fördert Projekte, vergibt Stipendien und kauft Werke bildender Künstler. Ihre Ziele sind die Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksformen, die nachhaltige Vermittlung zeitgenössischer Kunst und Kultur und die Pflege des kulturellen Erbes sowie die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Innovationskraft und Qualität sind hierbei zentrale Kriterien. Mit ihren operativen Projekten reagiert die Kulturstiftung flexibel auf den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel in Sachsen und in den angrenzenden Ländern Europas.
Kulturraum Meißen – Sächsische Schweiz – Osterzgebirge
Wesentliche Aufgabe des Kulturraums ist die Förderung regional bedeutsamer kultureller Einrichtungen und Maßnahmen. So werden die Träger kommunaler Kulturarbeit bei ihren Aufgaben von regionaler Bedeutung, insbesondere bei deren Finanzierung und Koordinierung, unterstützt.
Der Kulturraum reicht hierfür Zuwendungen auf der Grundlage des Sächsischen Kulturraumgesetzes sowie unter Anwendung seiner Förderrichtlinie einschl. Förderschwerpunkten aus.
Kunst und Kultur gedeihen gut in Meißen – von altersher. Die Wiege Sachsens ist auch die Wiege der sächsischen Kultur und Lebensart. Weit über 1.000 Jahre umfasst die Meißner Stadtgeschichte. In all diesen Jahrhunderten inspirierte Meißen die Künstler. Heute kann mit Fug und Recht gesagt werden: Meißen ist das kulturelle Zentrum des sächsischen Elblands. Hier gibt es eine lebendige Kunst- und Kulturszene, die die Traditionen sächsischer Kultur pflegt, aber auch moderne Entwicklungen der Kunst aufgreift. Wer in Meißen Kunst und Kultur erleben will, hat die Qual der Wahl: Er kann aus über 600 Veranstaltungen im Jahr auswählen.
Keramik der Gegenwart
Céramique Actuelle
Ausstellung im Schloss Ludwigsburg
Gastland Frankreich
Eröffnung am Mittwoch, 28. September 2016 um 19 Uhr
29. September bis 9. Oktober
geöffnet 10 bis 17 Uhr
Eintritt frei